Zeitvertrag vs. Festvertrag
oder
was braucht das KIT wirklich
Die ver.di Betriebsgruppe führte anlässlich der am
29.10.2010 durchgeführten Mitarbeiterversammlung eine
Stimmungsbildabfrage zum Thema Befristete Verträge am KIT durch.
Der Anteil
der Befristungen am KIT nimmt ständig zu:
Im
Oktober 2009 waren im Campus Süd etwa 93% aller wissenschaftlichen
Angestellten und ca. 31% aller
Nichtwissenschaftler befristet
angestellt, im April 2010 bereits 36% aller VT-Mitarbeiter.
Im Campus Nord sieht es wegen langfristiger
Forschungsaufgaben etwas
anders aus (54% der wissenschaftlichen Mitarbeiter und 17% der
Nichtwissenschaftler
waren 2009 befristet angestellt). Eine Familien- und Lebensplanung ist
für die Betroffenen durch die Befristungen oft nur schwer
möglich, gleich ob Wissenschaftler oder Beschäftigte in
Verwaltung und Technik.
Oft sogar folgt Befristung auf Befristung, begründet mit
Projektarbeit, ohne zuverlässige Aussicht auf Festanstellung.
Aktuelle Stellenausschreibungen sind mittlerweile in allen
Bereichen fast immer
befristet.
Bei unserer Abstimmung galt es, mittels Glasmurmel ein
Votum abzugeben:
für die gegenwärtige Praxis
der Zeitverträge oder
für mehr Festverträge.
Wir haben uns nicht die noch
anstehende Personalversammlung für diese Aktion ausgesucht, weil
sonst sicherlich als Argument gekommen wäre, dass dort nur ein
bestimmtes Klientel erscheint.
Um so überraschender ist das
Ergebnis der Aktion:
Zeitverträge
finde
ich
ok
:
15 Stimmen
Ich bin
für mehr Festverträge : 323
Stimmen
Es bleibt festzustellen, dass fast niemand eine Arbeitssituation in
befristeter Beschäftigung gut findet. Es ist an der Zeit sich den
Ängsten und Sorgen der betroffenen Beschäftigten
offensiv zu stellen. Das KIT mag ja nur über begrenzte
Möglichkeiten verfügen, aber es sollte alle zur
Verfügung stehenden Mittel ausschöpfen und willkürlich
erscheinende Maßnahmen wie z.B. die generelle 2 jährige
Befristung bei Neueinstellungen unterlassen.
Ebenso ist eine Festanstellung der Mitarbeiter nach nur 1 Zeitvertrag
anzustreben, anstatt sie von Projekt zu Projekt zu verschieben.
Gute Arbeit
braucht feste Mitarbeiter,
ein gutes KIT
braucht mehr Festverträge